Das Wort Gottes und seine Mission

1. Das Wort Gottes ist Gott.

Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott. Alles ist durch dasselbe entstanden; und ohne dasselbe ist auch nicht eines entstanden, was entstanden ist. In ihm war das Leben, und das Leben war das Licht der Menschen. Und das Licht leuchtet in der Finsternis, und die Finsternis hat es nicht begriffen. […] Und das Wort wurde Fleisch und wohnte unter uns; und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voller Gnade und Wahrheit. Johannes legte Zeugnis ab von ihm, rief und sprach: Dieser war es, von dem ich sagte: Der nach mir kommt, ist vor mir gewesen, denn er war eher als ich.

Johannes 1,1-15

 

Gott hat alles zu einem bestimmten Zweck gemacht (Sprüche 16,4).

Warum musste das Wort Gottes Fleisch tragen (Johannes 1,14)? Das Wort wurde Fleisch, um den Menschen durch das kostbare Blut Gottes vor der Sünde zu retten.

 

Wann wird Gott zum Retter? Und wie geschieht das? Gott wird zum Retter in dem Moment, in dem er die Entscheidung trifft, das Problem der Sünde zu lösen, d.h. er kommt dem Menschen zu Hilfe. Er wird zu einem sterblichen Körper, der vom Tod zum Leben übergeht, um die Sünden der Gläubigen auszulöschen. Die Löschung der Sünden geschieht durch sein kostbares Blut, das am Kreuz vergossen wurde.

 

Darum spricht er bei seinem Eintritt in die Welt: »Opfer und Gaben hast du nicht gewollt; einen Leib aber hast du mir bereitet. An Brandopfern und Sündopfern hast du kein Wohlgefallen. Da sprach ich: Siehe, ich komme – in der Buchrolle steht von mir geschrieben –, um deinen Willen, o Gott, zu tun!« Oben sagt er: »Opfer und Gaben, Brandopfer und Sündopfer hast du nicht gewollt, du hast auch kein Wohlgefallen an ihnen« – die ja nach dem Gesetz dargebracht werden –, dann fährt er fort: »Siehe, ich komme, um deinen Willen, o Gott, zu tun«. [Somit] hebt er das erste auf, um das zweite einzusetzen. Aufgrund dieses Willens sind wir geheiligt durch die Opferung des Leibes Jesu Christi, [und zwar] ein für allemal.

Hebräer 10,5-10

 

Warum konnte Gott uns nur durch das Blut seines Sohnes Jesu erretten?

Das Leben des Fleisches ist im Blut (3. Mose 17,11-14). Anders gesagt befindet sich das Leben Gottes im Blut seines Sohnes Jesu Christi, d.h. die Seele, die sündigt, soll sterben (Hesekiel 18,4). Errettung bedeutet demnach, dass eine Seele als Lösegeld für eine andere Seele gegeben wird (Jesus für den Menschen). Der Mensch besteht aus drei Elementen: Körper, Geist und Seele. Das menschliche
Wesen ist in erster Linie ein Geist, der eine Seele hat und in einem Körper wohnt. Man ist häufig verwirrt, wenn man vom Herzen bzw. von der Seele spricht, doch in Realität meint man dasselbe. Wer von der Seele spricht, redet gleichzeitig vom Herzen. Es ist Gottes Ehre, eine Sache zu verbergen gemäß Sprüche 25,2 und Johannes 1,4. Unter dem Gesetz konnte Israel nicht errettet werden, denn Gott verbot ihm das Trinken von Blut, welches das Symbol für Leben ist (siehe 3. Mose 17,12-13). Im Gegensatz dazu wurde das Trinken von Blut unter der Gnade genehmigt, um den Menschen vor der Sünde zu retten (Johannes 6,53-66).

 

2. Eine Prophetie, die vom Herrn kommt, kann niemals zu Gott zurückkehren, ohne seinen Willen ausgeführt und ohne seine Pläne erfüllt zu haben.

Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht hat und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem, der ißt – genauso soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe!
Jesaja 55,10-11


Jedes Wort, das aus dem Mund des Herrn kommt, ist mit dem Regen vergleichbar, der die Erde befeuchtet, damit diese den Samen manifestieren kann. Christus sagt in einem seiner Gleichnisse, das Reich der Himmel gleiche einem Mann, der Samen auf die Erde säte. Der exakte Gedanke Gottes in diesem Zusammenhang lautet folgendermaßen: der Sämann bzw. die Hand, die den Samen sät, ist Gott. Der Same ist Christus. Die gute Erde, die den Samen empfängt, ist ein Bild für die Auserwählten Gottes. Bevor ein guter Landwirt den Samen sät, muss er die Erde zuerst bearbeiten, d.h. er entfernt Dornen und alles
andere, das die Erde davon abhält, fruchtbar zu sein. Die Erde muss für die Regenzeit unbedingt fruchtbar sein, denn der Regen kommt herab, damit der Same sich manifestieren kann.

Es war aber noch kein Strauch des Feldes gewachsen auf der Erde, noch irgend ein Kraut auf dem Feld; denn Gott der Herr hatte es noch nicht regnen lassen auf der Erde, und es war kein Mensch da, um das Land zu bebauen.

1. Mose 2,5


Der Wind ist ein Botschafter Gottes, der häufig Regen ankündigt, damit es Leben auf der Erde geben kann (Psalm 104,4). Säen bedeutet an eine Ernte zu glauben. Der Regen, der die Erde befeuchtet, ist in Realität Gott selbst. Er kommt, um sein Wort bzw. seinen Samen, welchen die Erde empfangen hatte, zu erfüllen. Es gibt ein unwiderrufliches Prinzip, das wir allezeit im Wort Gottes sehen: Jedes Mal, wenn Gott etwas im Leben seiner Kinder tun will, gibt er zunächst ein Versprechen; später folgt die Erfüllung.

Nein, Gott, der Herr, tut nichts, ohne daß er sein Geheimnis seinen Knechten, den Propheten, geoffenbart hat.
Amos 3,7

 

 

Hier ein paar Beispiele dazu:

Kommentar Verheißung Erfüllung
Noah Gott verspricht die Zerstörung der Erde und gleichzeitig die Errettung von Noah und seiner Familie. 1. Mose 6,5-8 1. Mose 6,17-24
Abraham Gott macht Abraham 7 Verheißungen, anders gesagt: er verspricht ihm die Vollkommenheit:
1) „Ich will dich zu einem großen Volk machen
2) und dich segnen
3) und deinen Namen groß machen,
4) und du sollst ein Segen sein.
5) Ich will segnen, die dich segnen,
6) und verfluchen, die dich verfluchen;
7) und in dir sollen gesegnet werden alle Geschlechter der Erde.
1. Mose 12,1-9 1. Mose 24,1
1. Mose 25,7-8
Isaak Gott gibt Isaak beinahe dieselben Verheißungen wie sein Vater Abraham:
„Ich will mit dir sein und dich segnen; denn dir und deinem Samen will ich alle diese Länder geben und will den Eid bestätigen, den ich deinem Vater Abraham geschworen habe. Und ich will deinen Samen mehren wie die Sterne des Himmels, und ich will deinem Samen das ganze Land geben; und in deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker  der Erde.“
Isaak war sehr reich gemäß der Verheißung des Herrn.
1. Mose 26,2-6 1. Mose 26,12-22
Jakob Er verspricht Jakob den Tau des Himmels, fetten Boden, Autorität im Angesicht von Nationen, Zerstörung seiner Feinde und Segnung seiner
Freunde. Jakob wird zu Israel gemäß seiner prophetischen Bestimmung und gemäß nach dem Wort Gottes.
1. Mose 27,27-29 1. Mose 32,24-30
Die 12 Söhne Jakobs Die 12 Söhne Jakobs empfangen die Segnung des Herrn durch den Mund ihres Vaters Israel. Die Kinder Israels waren fruchtbar, regten und mehrten sich und wurden so zahlreich, daß das Land Ägypten von ihnen voll wurde. 1. Mose 49,1-28 2. Mose 1,1-9

 

Die Szenen des Fleisch gewordenen Wortes Gottes

Jakob

1. Mose 32,22-30

Die Segnung, die Jakob von seinem Vater Isaak empfangen hatte, war in der Realität nur eine Verheißung. Eines Tages aber machte er die wichtigste Begegnung seines Lebens, nämlich die Begegnung mit Gott, damit diese Verheißung endlich Wirklichkeit wurde. Jakob nutzte diese Gelegenheit und bestand auf seine Segnung: „Ich lasse dich nicht, es sei denn, du segnest mich!“ (1. Mose 32,26)

Eigentlich war Jakob bereits materiell, finanziell und physisch gesegnet: zwei Frauen, zwölf Söhne, eine Tochter, Diener, Dienerinnen und eine große Anzahl an Herden (Beispiel: 1. Mose 30,43). Warum bat Jakob nochmals um die Segnung?

Die Antwort lautet folgendermaßen: dieser Mann – Jakob – war müde von seiner alten Natur, denn der Name Jakob bedeutet «er betrügt» (1. Mose 25,26). Deswegen erwartete er vom Herrn einen neuen Namen, nämlich den Namen Israel, denn so lautete die Verheißung zu seinen Gunsten, dass er ein stärkeres Volk sein würde (1. Mose 25,23).

 

Abraham

1. Mose 18,1-19

1. Mose 21,1-8

Der Herr versprach Abraham eine Nachkommenschaft trotz Sarahs Unfruchtbarkeit und Alter. Diese Verheißung sollte sich um jeden Preis erfüllen, denn es handelte sich dabei um das Wort des Herrn. Eines Tages standen drei Männer Abraham gegenüber, und Abraham lief ihnen entgegen, um seine Gastfreundschaft zu beweisen, d.h. er brachte ihnen Wasser und Nahrung. Jedes Mal, wenn der Herr ihn besuchte, sieht man eine Besonderheit in ihm: er verstand die Zeitpunkte von Gottes Besuchen und zeigt stets seine Bereitschaft. Denn als die drei Männer vor ihm standen, sagte er: «Mein Herr». Später sollte die Verheißung Realität werden.

Simeon

Lukas 2,25-34

Simeon hatte vom Heiligen Geist die Zusage empfangen, dass er den Tod nicht sehen werde, bevor er den Gesalbten des Herrn sieht. Und so sollte es nach dem Wort des Herrn geschehen! Er kam auf Antrieb des Geistes in den Tempel. Als die Eltern das Kind Jesus hereinbrachten, um für ihn den Brauch des Gesetzes nachzukommen, da nahm Simeon das Kind auf seine Arme, lobte Gott und sprach: «Nun, Herr, entlässt du deinen Knecht in Frieden nach deinem Wort! Denn meine Augen haben dein Heil gesehen, das du vor allen Völkern bereitet hast, ein Licht zur Offenbarung für die Heiden und zur Verherrlichung deines Volkes Israel!» Und Simeon segnete sie und sprach zu Maria, seiner Mutter: «Siehe, dieser ist gesetzt zum Fall und zum Auferstehen vieler in Israel und zu einem Zeichen, dem widersprochen wird – aber auch dir selbst wird ein Schwert durch die Seele dringen – , damit aus vielen Herzen die Gedanken geoffenbart werden.»

 

Jesus

Verheißung: Jesaja 61,1-2

Erfüllung: Lukas 4,16-22

Christus ist das Fleisch gewordene Wort, um alle Gläubigen zu erretten. Sein kostbares Blut ist unsere Erlösung. Aus diesem Grund sagte er: «Es ist vollbracht.» (Johannes 19,30). Nach seiner Auferstehung fuhr er in den Himmel und bestätigte somit Jesajas Prophezeiung in Jesaja 55,10-11.