Das Geheimnis des 2. Tages: Das Gebet
Und Gott sprach: Es werde eine Ausdehnung inmitten der Wasser, die bilde eine Scheidung zwischen den Wassern! Und Gott machte die Ausdehnung und schied das Wasser unter der Ausdehnung von dem Wasser über der Ausdehnung. Und es geschah so. Und Gott nannte die Ausdehnung Himmel. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: der zweite Tag.
1. Mose 1, 6-8
In dieser Textpassage kann man feststellen, dass Gott am zweiten Schöpfungstag den Himmel erschuf. Was ist der Himmel für Gott? Der Himmel ist die Ausdehnung bzw. der Raum zwischen den oberen Wassern und den unteren Wassern. Wenn man den Himmel beobachtet, erkannt man mit bloßem Auge an, dass er sich über der Erde befindet. Dies weist auf die Überlegenheit des Himmels gegenüber der Erde hin. Hier eine passende Schrift:
Nun ist es aber unwidersprechlich so, daß der Geringere von dem Höhergestellten gesegnet wird;
Hebräer 7, 7
Anhand dessen versteht man, dass das Leben auf der Erde vom Himmel abhängt. Jesaja 66, 1 sagt uns, der Himmel ist Gottes Thron und die Erde ist der Schemel seiner Füße (= Fußbank, Fußtreppchen mit wenigen Stufen).
Am zweiten Schöpfungstag wurde die Abhängigkeit der Erde vom Himmel geschaffen. Die Erde repräsentiert den Menschen und der Himmel symbolisiert Gottes Thron. Die Natur lehrt uns, dass das Leben auf der Erde vom Himmel abhängt. Darum sagt der Psalmist:
Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!
Psalm 121, 1-2
Der Himmel befruchtet die Erde mit Hilfe des Regens (=die oberen Wasser). Folgendes beleuchtet auch der Prophet Jesaja:
Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr; sondern so hoch der Himmel über der Erde ist, so viel höher sind meine Wege als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken. Denn gleichwie der Regen und der Schnee vom Himmel fällt und nicht wieder dahin zurückkehrt, bis er die Erde getränkt und befruchtet und zum Grünen gebracht hat und dem Sämann Samen gegeben hat und Brot dem, der ißt — genauso soll auch mein Wort sein, das aus meinem Mund hervorgeht: es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern es wird ausrichten, was mir gefällt, und durchführen, wozu ich es gesandt habe!
Jesaja 55, 8-11
Abhängig kann man nur von jemandem sein, der auch tatsächlich helfen kann. Das Geheimnis des zweiten Tages basiert auf der Abhängigkeit des Menschen von Gott.
Als aber der Herr sah, daß Lea verschmäht war, da öffnete er ihren Mutterschoß; Rahel aber war unfruchtbar. Und Lea wurde schwanger und gebar einen Sohn, dem gab sie den Namen Ruben. Denn sie sprach: Weil der Herr mein Elend angesehen hat, so wird mich nun mein Mann liebgewinnen! Und sie wurde wieder schwanger und gebar einen Sohn und sprach: Weil der Herr gehört hat, daß ich verschmäht bin, so hat er mir auch diesen gegeben! Und sie gab ihm den Namen Simeon.
1. Mose 29, 31-33
Leas Geschichte in diesen Versen zeigt den Zweck der Zahl Zwei (2). Die Liebe Jakobs galt Rahel. Doch durch die Geburt des zweiten Sohnes Simeon sollte nun das Herz Jakobs an Lea hängen, die zuvor nicht geliebt war. Daher versteht man, weshalb die Heiligen Schriften Christus als zweiten Adam präsentieren. Denn er kam, um Gott mit den Menschen zu versöhnen.
Weil nämlich Gott in Christus war und die Welt mit sich selbst versöhnte, indem er ihnen ihre Sünden nicht anrechnete und das Wort der Versöhnung in uns legte.
2. Korinther 5, 19
Wenn man vom Gebet spricht, dann handelt es sich dabei in Realität um Jesus.
Da hoben sie den Stein weg, wo der Verstorbene lag. Jesus aber hob die Augen empor und sprach: Vater, ich danke dir, daß du mich erhört hast. Ich aber weiß, daß du mich allezeit erhörst; doch um der umstehenden Menge willen habe ich es gesagt, damit sie glauben, daß du mich gesandt hast.
Johannes 11, 41-42
Beten bedeutet, man stellt Gott das Fleisch gewordene Wort Jesus Christus vor. Aus diesem Grund wird das Gebet in seinem Namen gesprochen, um erhört zu werden.
Und an jenem Tag werdet ihr mich nichts fragen. Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Was auch immer ihr den Vater bitten werdet in meinem Namen, er wird es euch geben! Bis jetzt habt ihr nichts in meinem Namen gebeten; bittet, so werdet ihr empfangen, damit eure Freude völlig wird!
Johannes 16, 23-24
Und wenn ihr betet, sollt ihr nicht plappern wie die Heiden; denn sie meinen, sie werden erhört um ihrer vielen Worte willen. Darum sollt ihr ihnen nicht gleichen! Denn euer Vater weiß, was ihr
benötigt, ehe ihr ihn bittet. Deshalb sollt ihr auf diese Weise beten: Unser Vater, der du bist im Himmel! Geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf Erden. Gib uns heute unser tägliches Brot. Und vergib uns unsere Schulden, wie auch wir vergeben unseren Schuldnern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern errette uns von dem Bösen. Denn dein ist das Reich und die Kraft und die Herrlichkeit in Ewigkeit! Amen.Matthäus 6, 7-13
Das christliche Leben gleicht einem zielstrebigen Fahrer auf der Autobahn. Gemäß der Straßenverkehrsordnung ist die aufmerksame Beobachtung und Befolgung der Verkehrsschilder bindend! Wenn man sie nicht respektiert, wird man den gewünschten Zielort nie erreichen. Das bedeutet folgendes: die Autobahn, auf der wir uns befinden, ist das Leben im christlichen Glauben. Der Fahrer im Auto ist die Seele im Körper bzw. Fleisch. Die Straßenverkehrsordnung sind die Heiligen Schriften bzw. der Buchstabe. Die Verkehrsschilder sind die Auslegung der Heiligen Schriften durch den Heiligen Geist gemäß Epheser 4, 11-13. Das Ziel ist die Rückkehr in den Himmel bzw. ins Paradies.
Der Führerschein kann nicht jenen gegeben werden, die das Straßenverkehrssystem nicht beherrschen, denn sonst wäre er eine Gefahr für die Allgemeinheit
Das Geheimnis des zweiten Tages gründet auf dem Gebet. Wenn man betet, muss man verstehen, dass Gott seinen Thron im Himmel platziert hat. Deswegen betitelt man ihn als König der Könige seit der Ewigkeit (d.h. schon vor Zeiten).
Wer sich Gott nähert, soll folgendes anerkennen:
1. seine Vaterschaft (« Unser Vater, der du bist im Himmel! »)
2. seine Oberhoheit (« Unser Vater, der du bist im Himmel! »)
3. seine Heiligkeit (« Geheiligt werde dein Name. »)
4. sein Königtum (« Dein Reich komme. »)
5. seine Souveränität (« Dein Wille geschehe… » → Jakobus 4, 3)
Das Gebet bedeutet, dass ein Geringer seine Unfähigkeit vor jemandem zeigt, der in der Lage ist zu helfen:
[…] Ich hebe meine Augen auf zu den Bergen: Woher kommt mir Hilfe? Meine Hilfe kommt von dem Herrn, der Himmel und Erde gemacht hat!
Psalm 121, 1-2
Wer auf diesem Thron sitzt, ist der König der Könige. Aus diesem Grund kann er von keinem Menschen Befehle annehmen. Ganz im Gegenteil soll es nämlich so sein, dass der Geringe die Befehle vom Höheren bekommt. Wer Hunger und Geld hat, kann sich problemlos eine Pizza bestellen. Doch so eine Art und Weise funktioniert nicht bei Gott, denn zuerst zählt sein Wille! Siehe das Gebet Jesu:
Vater, wenn du diesen Kelch von mir nehmen willst — doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe!
Lukas 22, 42
Das Gebet ist eine Einladung des Herrn, dem Schöpfer und Allmächtigen, der alles hat und alles tun kann. Er lädt alle Personen in seine Gegenwart ein, die an seine Existenz und an seine Hilfe glauben:
Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer zu Gott kommt, muß glauben, daß er ist, und daß er die belohnen wird, welche ihn suchen.
Hebräer 11, 6
Viele Kinder Gottes sagen häufig, sie könnten nicht beten, weil sie krank oder müde sind, Probleme haben oder in Sünde leben… Solche Argumente mögen gut klingen, widersprechen aber dieser Einladung:
Kommt her zu mir alle, die ihr mühselig und beladen seid, so will ich euch erquicken!
Matthäus 11, 28
Beten bedeutet, seine Unfähigkeit gegenüber dem auszudrücken, der alles hat und alles vollbringen kann. Jede Art von Gebet ist ein Ausdruck der Anbetung, denn beim Beten erkennt man Gottes Autorität, Oberhoheit, Souveränität, sein Königtum und seine Fähigkeiten als allmächtigen Schöpfer an.
Zwischen dem Menschen und Gott gibt es eine Person, die für unsere Errettung als Mittler eintritt. Sein Name ist Jesus Christus, der zweite Adam.
Wer auf dem himmlischen Thron sitzt, ist der König der Könige. Darum lautet der Titel seiner Botschaft: das Reich der Himmel, denn es steht geschrieben:
Trachtet vielmehr zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch dies alles hinzugefügt werden!
Matthäus 6, 33
Der Herr, der den Menschen empfahl, man solle zuerst nach dem Reich Gottes trachten, sagte ihnen auch:
Als er aber von den Pharisäern gefragt wurde, wann das Reich Gottes komme, antwortete er ihnen und sprach: Das Reich Gottes kommt nicht so, daß man es beobachten könnte. Man wird nicht sagen: Siehe hier! oder: Siehe dort! Denn siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.
Lukas 17, 20-21
Wir leben zur Zeit der Gnade, d.h der Himmel hat die Erde bereits besucht. Darum nennt man Christus auch Immanuel, das bedeutet Gott mit uns. 50 Tage nach der Auferstehung Christi kam der Heilige Geist, der ab jetzt das Amt Jesu auf der Erde fortsetzt, damit seine Braut vollkommen wird (Epheser 4, 11-13). Darum kann man sagen, dass Gott nicht mehr in den Tempeln wohnt, die von Menschenhand gemacht sind. Gottes erste Wohnstätte unter der Sonne war Adam. Die Sünde jedoch brachte Gott dazu, nicht mehr länger im Menschen zu wohnen. Ehre sei jedoch unserem Herrn Jesus Christus, der uns durch seinen Kreuzestod erneut zum Tempel Gottes machte, welcher durch den Sohn Jesus erbaut wird.
Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Glückselig bist du, Simon, Sohn des Jona; denn Fleisch und Blut hat dir das nicht geoffenbart, sondern mein Vater im Himmel! Und ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen, und die Pforten des Totenreiches sollen sie nicht überwältigen.
Matthäus 16, 17-18
Wenn man nun unter der Gnade betet, soll man Gott nicht mehr im Himmel sehen, sondern vielmehr in uns, d.h. in unserem Herzen bzw. in unserer Seele. Denn auf diese Weise wird das Gebet nicht mehr so wirken, als redeten wir nur zu uns selbst.